Kölner Kunstmaler Greferath und Uedem

Ausstellung in der Hohen Mühle vom 17.11. bis 22.12.2019

Nach anderthalb Jahren Vorbereitung findet nun am kommenden Sonntag, 17.11.2019 die Ausstellungseröffnung des Kölner Kunstmalers Johannes Greferath (1872 – 1946) in der Hohen Mühle statt. Der Heimatverein Uedem hat über 40 Bilder des bekannten Kölner Malers zusammengetragen. Die Ausstellung wird durch Bürgermeister Rainer Weber um 14.30 Uhr eröffnet.

Im Jahre 1892 kam der 20jährige Johannes Greferath als Lehrer nach Uedem. Nach vier Jahren wurde er zur Schule nach Köln-Nippes versetzt. Im Jahr 1897 heiratete er in Uedem Antonia Wachendorf, die Tochter des Uedemer Bürgermeisters (Amtszeit 1857-1890). Die Familie Greferath wohnte mit ihren drei Kindern dann immer in Köln. Nach dem 1. Weltkrieg konnte Johannes Greferath von seiner Malertätigkeit leben. Er hatte erfolgreiche Ausstellungen und malte berühmte Persönlichkeiten, u.a. den Kölner Bürgermeister und späteren Kanzler Konrad Adenauer.

Als die ersten Bomben auf Köln fielen, flüchtete Johannes Greferath mit seiner Frau 1941 nach Uedem und wohnte im Hotel Janssen. Die Eigentümerin Adele Janssen war eine Bekannte von Antonia Greferath. Er teilte bei seinem Schriftverkehr zu Bekannten mit, dass auch in Uedem und Umgebung seine Bilder geschätzt wurden und er auch Bilder verkauft. Als die Front an den Niederrhein im Herbst 1944 kam, floh die Familie nach Schlesien. Nach der Rückkehr im Herbst 1945 war die Wohnung und alles Mobiliar und Bilder vernichtet. Die Eheleute Greferath konnten jedoch auf einen Bauernhof Wehren in Uedemerfeld ein Zimmer erhalten. Nach einer Magenoperation starb Johannes Greferath am 21.10.1946. In seinem Trauerschreiben sprach Konrad Adenauer von einem großen Verlust für das ganze Rheinland und die deutsche Kunst.

Die Bilder für die Ausstellung wurden aus vielen Orten zusammengetragen. So konnten Enkelkinder des Malers in Juist, Pulheim und Ratingen aufgesucht werden. Weitere Bilder wurden dank des Zeitungsaufrufes entdeckt. Sieben Bilder wurden von Uedemerinnen bzw. Uedemern zur Verfügung gestellt. Der Besitzer des Bildes „Dorfstraße in Uedem“ meldete sich ein halbes Jahr nach dem Aufruf in der Zeitung aus Bergisch-Gladbach. Die Besitzerin kennt das Bild über 70 Jahre. Ihr Großvater war Zahnarzt und hat den Maler im Krieg behandelt. Hierfür erhielt er die Ansicht „Dorfstraße in Uedem“.

Zur Sammlung erscheint eine Broschüre mit über 60 Bilder des Malers, wo auch Bilder dargestellt sind, die nicht in der Ausstellung gezeigt werden. Dabei wird auch sein Wirken in Uedem festgehalten. Die Broschüre im DinA4-Format ist zum Preis von 8 € erhältlich. Die Ausstellung ist bis zum 22.12.2019 jeweils samstags und sonntags von 14.30 Uhr bis 17 Uhr geöffnet.

Bei dem Besuch der Ausstellung besteht die Möglichkeit den Heimatkalender 2020 zu erwerben sowie , Kaffee und Kuchen zu günstigen Preisen zu genießen.