Neues Buch über altes Uedem, jetzt online oder per Telefon zu bestellen.
Die Geschichte Uedems ist um ein bedeutendes Werk ergänzt worden. Ab dem 18. Dezember steht das Buch des Heimat- und Verkehrsvereins Uedem zum Preis von 12,50 € zum Verkauf an. Bei der Herausgabe des Buches hatte der Verein leider mehrmals Pech. So hatte die Buchbinderei einen Maschinenschaden und eine andere Firma mußte gesucht werden. Nunmehr kommen die Bücher noch vor Weihnachten, doch der Einzelhandel hat wegen dem Lockdown geschlossen. Daher haben wir entschieden, dass Interessierte entweder per E-Mail info@hvv-uedem.de oder per Telefon bei Georg van Beek Tel: 02825-437 das Buch bestellen können. Die bestellten Bücher werden in Uedem noch vor Weihnachten ausgeliefert. Bei Postversand kommen zum Kaufpreis noch 2,20 € an Porto hinzu.
Dieser Band vereinigt sechs Abhandlungen zur Geschichte Uedems und seiner Umgebung von der Vor- und Frühgeschichte bis zum 18. Jahrhundert. Claus Weber beschäftigt sich mit dem Grabhügelfeld im Wald von Schloss Kalbeck bei Uedem, welches im 19. und 20. Jahrhundert mehrfach Gegenstand archäologischer Untersuchungen war. Es gehört zu den bedeutenden Fundstellen der Metallzeiten am Niederrhein und umfasst mehr als tausend Bestattungen von der Mittleren Bronzezeit bis zur Mittleren Eisenzeit. Weber erinnert am Schluss seiner Ausführungen daran, wie wichtig und erforderlich „die dauerhafte Sicherung und Erhaltung der auf uns gekommenen Relikte“ ist, damit auch in Zukunft noch Forschungen mit neuen Methoden und neuen Fragestellungen an den originalen Funden und Befunden möglich sind.
Den Landwehren, die als archäologische Denkmäler des Spätmittelalters in Landstrichen am Niederrhein und im Bergischen Land zumindest in Teilstücken erhalten und prägende Elemente der Kulturlandschaft sind, gilt Wolfgang Wegeners Untersuchung zur Keppelner Landwehr. Zahlreiche Abbildungen veranschaulichen seine Ausführungen, wobei Darstellungen von Landwehrzügen auf historischen Karten des 17. bis 19. Jahrhunderts wichtige Quellenzeugnisse sind. Er wirft dabei auch einen kritischen Blick auf den Stand der Landwehrforschung im Rheinland und in Westfalen. Der Historiker und Archäologe kommt zu dem Fazit, dass neue Forschungen zu den rheinischen Landwehren ein dringendes Desiderat der Landesgeschichte wie der Mittelalterarchäologie sind. Am Beispiel der Landwehren macht auch er darauf aufmerksam, wie wichtig die Erhaltung und der Schutz von Bodendenkmälern ist.
Manuel Hagemann beschäftigt sich mit Adolf II. von Kleve (1394–1448), die Umstände seiner Herzogserhebung im Jahr 1417 und die Bedeutung, die dieser Graf/Herzog von Kleve für Uedem bzw. den Raum Uedem hatte. Die Edition von sechs bislang ungedruckten Quellen vervollständigt seinen Beitrag.
Vom Niederrhein, u.a. aus Goch und Uedem, stammten im Spätmittelalter einige „Karrieristen“ an der päpstlichen Kurie. Ein prominentes Beispiel aus Uedem ist Heinrich Raiskop (um 1390-1455), Kanzleischreiber und Abbreviator de parco maiori. Brigide Schwarz geht seiner Karriere, seinem Pfründenbesitz, seinen Netzwerken und seinen Stiftungsprojekten nach. Ein „Nebenprodukt“ ihrer Ausführungen ist der Hinweis auf juristische Handschriften aus seinem Besitz bzw. dem seines gleichnamigen Neffen mit entsprechenden Besitzvermerken, die heute zum ältesten Handschriftenbestand der Staatsbibliothek zu Berlin gehören.
1319 ist erstmals die Existenz einer Windmühle in Uedem bezeugt. Ralf Kreiner hat seinen anlässlich des Mühlenjubiläums gehaltenen Festvortrag ausgebaut und die Hohe Mühle zu Uedem in den technikhistorischen Kontext niederrheinischer Turmwindmühlen gestellt bzw. den aktuellen Forschungsstand auf vergleichender europäischer Ebene referiert. Zahlreiche Abbildungen illustrieren seine Ausführungen.
Uedem, heute eine Gemeinde im Kreis Kleve, war bis zum Verlust des Stadtrechts in der französischen Zeit am Ende des 18. Jahrhunderts eine kleine Stadt im Herzogtum Kleve, das seit 1609 bzw. endgültig seit 1666 zu Brandenburg-Preußen gehörte. Mit dem Regierungsantritt König Friedrich Wilhelms I. im Jahre 1713 verschärfte sich im Rahmen seiner Städtepolitik der Reformdruck auf die klevischen Städte, ihr Finanzwesen und ihre Verfasstheit. Dazu benötigte der König Bestandsaufnahmen, topographisch-statistische Beschreibungen, die ihm und seinem Beamtenapparat einen Eindruck vom Zustand des Städtewesens vermitteln sollten. Da sie nach Schemata angelegt sind, ermöglichten bzw. ermöglichen die Berichte außerdem einen Städtevergleich. Unter seinem Sohn und Nachfolger Friedrich II. lieferten die sogenannten Policey-Bereisungsprotokolle wichtige Informationen über den Zustand der Städte. Dabei handelt es sich um nach einem umfangreichen Schema abzufassende und regelmäßig (pro Quartal und/oder pro Jahr) vorzulegende Protokolle, die Magistrat und Commissarius loci (der für die Stadt zuständige königliche Steuerrat) der Kriegs- und Domänenkammer in Kleve vorzulegen hatten. Diese wiederum musste sie gegenüber dem Generaldirektorium in Berlin verantworten. Margret Wensky untersucht die für Uedem überlieferten Berichte und Protokolle von 1722 bis 1770 und legt eine Edition der bislang ungedrückten fünf Berichte und Protokolle von 1724 bis 1770 vor.
Das Buch hat einen Umfang von 222 Seiten und hat 66 Abbildungen. Das Buch gilt bereits jetzt als Standardwerk zur Geschichte Uedems.