Dr. Claus Weber hielt vor dem vollbesetzten Saal im Bürgerhaus einen Vortrag über die Hügelgräber an der Grenze zu Kalbeck. Die Lage der Hügelgräber ist am Rande der niederrheinischen Hochebene, einem Teil der Endmoräne der letzten Eiszeit. Sie sind noch in der Örtlichkeit erkennbar. Anhand einer Reliefkarte aus der Luft kann man deutlich die Standorte der Hügelgräber erkennen.
Die Lage der Hügelgräber ist bereits seit 200 Jahren bekannt. Der Archäologe Jansen hat 1831 die ersten Grabungen durchgeführt, ihm folgten Carl Rademacher 1896, Josef Rademacher 1923 – 1931, Rudolf Stampfuß 1932/33 und das Landesmuseum Bonn 1936. Die bekanntesten Grabungen hat der Duisburger Rudolf Stampfuß vorgenommen. Seine Zeichnungen stimmen noch mit der deutschen Grundkarte überein. Insgesamt hat Stampfuß 158 Grabstellen untersucht und Anfang der 40er Jahre ein Heft über die Ausgrabung herausgegeben.
Bei dem Gräberfeld handelt es sich vorwiegend um Urnengräber. Daneben gibt es Brandschüttungsgräber. Auch gab es Nachbestattungen, also wurden alte Gräber ein zweites Mal genutzt. In den Gräbern konnten vorherrschend hohe, handgefertigte Töpfe gefunden werden. In geringer Anzahl wurden in den Gräbern auch Schalen, Schüsseln, Eimer und Amphoren gefunden. Die Funde befinden sich in Museen in Utrecht, Leiden, Krefeld, Duisburg und Bonn.
Dem Gräberfeld hat man keine genauen Wohnorte zuordnen können. Es wird vermutet, dass die Siedlungen sich zwischen der Hochlage und der Niers befunden haben. Da an der Stelle insgesamt mehr als 1000 Tote beerdigt wurden, vermutet man mehrere Siedlungen. Insbesondere hat man 500 Tote in 200 Jahren zugeordnet.
Die Veranstaltung des Heimat- und Verkehrsverein mit der Volkshochschule war ein Erfolg und es ist in Aussicht gestellt worden, dass der Bericht über das Hügelgräberfeld im kommenden Jahr in einem Buch mit anderen Vorträgen veröffentlicht wird.