Vortrag von Claus Weber (LVR), Bürgerhaus Uedem, am 27.02.2018 um 19.30 Uhr
In der niederrheinischen Landschaft sind noch zahlreiche Relikte früherer Eisenbahnen erhalten, auch wenn sie teilweise unscheinbar daherkommen. Mit seiner Nähe zu den Niederlanden und am Rhein gelegen war der Niederrhein seit alters her ein verkehrsreicher Raum. Schon die Römer bauten hier Straßen, durch die Fossa Eugeniana sollten Schiffe vom Rhein zur Maas und weiter an die Nordsee fahren. Und bereits Mitte des 19. Jahrhunderts kam die Eisenbahn an den Niederrhein. Dies bedeutete für die hier lebende Bevölkerung die Anbindung an die große Welt. Im Süden konnte die Industrialisierung Fuß fassen, der Norden konnte für seine landwirtschaftlichen Produkte neue Märkte gewinnen. Industrialisierung und dampfende Lokomotiven waren Zeichen des Fortschritts und des Wohlstandes.
Die Geschichte der Eisenbahnen am Niederrhein von den Anfängen bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges war von Aufbau und Ausbau gekennzeichnet. Es folgte eine Periode des Stillstandes, bis in der Zeit des Zweiten Weltkrieges und danach die Eisenbahn kurzzeitig das wichtigste Verkehrsmittel wurde. Ab den 1950er Jahren folgte der kontinuierliche Niedergang.
In dem Vortrag werden die allgemeine Entwicklung der Eisenbahnen am Niederrhein vorgestellt, sowie – quasi als Eisenbahnarchäologie – einige der noch erhaltenen und sehenswerten Relikte präsentiert.